Die ersten Clubtouren wurden noch auf Hochrädern durchgeführt. In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts wurden die Hochräder dann mehr und mehr durch Niederräder verdrängt, die als solide „Sicherheitsräder” geschätzt wurden.
Mit der Produktion von Rennrädern in der Opel-Fabrik ging der Verein auch zum Rennsport über. Was in der Fabrik an immer verbesserten und verfeinerten Rädern gebaut wurde, ging sonntags bei den Radrennen ins Gefecht. Rennbahnen waren damals ein beliebtes Ausflugsziel für Radsportbegeisterte und zogen die Zuschauer in Massen an.
Das Wanderfahren, von den Vereinsmitgliedern sehr gepflegt, brachte dem Radfahrer-Verein viele Freunde. Viele Radtouren wurden unternommen z. B.:
Mainz - Kreuznach - Münster
oder
1904 eine Tagestour, die immerhin 216 Kilometer lang war und über Darmstadt - Heidelberg - Hirschhorn durch das Finkenbacher Tal nach Beerfelden - Marbach - Lindenfels - Darmstadt - Rüsselsheim führte.
Auch wurden alljährlich Vereinsrennen abgehalten, die mit den sogenannten Tourenmaschinen gefahren wurden. Pneumatik bzw. luftbereifte Fahrräder waren damals ausgeschlossen.
Diese Rennen waren unterteilt in
Vorgabefahren Hier konnten alle aktiven Mitglieder teilnehmen.
Hauptfahren Berechtigt waren die Fahrer, die im Vorgabefahren gestartet waren und das Rennen bis Ende durchgefahren hatten.
Trostfahren Es konnte von Teilnehmern gefahren werden, die im Haupt- und Vorgabefahren gestartet waren, aber keinen Preis errungen hatten.
1893 veranstalteten die Mitglieder Fritz Obhof und Fritz Becker ein Rennen von Rüsselsheim nach Mannheim und zurück. Der Renneinsatz betrug 50 Liter Bier, die der Verlierer zu zahlen hatte. Leider ist nicht bekannt, wer dieses Rennen gewann.